Direkt zum Hauptbereich

71 #










Auch seine Eingriffe hatten ja immer wieder unerwartete Folgen. Einmal verjagte er Krabbler aus einer Ecke, weil er sie dort zu häufig fand und sie krabbelten doch immer wieder an diese Stelle zurück. Schließlich fand er heraus, dass an dieser Stelle ein Bodenpilz wachsen wollte und den verhinderten die Krabbler. Der Pilz war aber giftig für die Büsche direkt daneben, das war deutlich zu sehen. Also ließ Lucius die Krabbler ihre Arbeit verrichten. Sie zerstörten den Pilz nicht unterirdisch, sondern hielten ihn nur so im Gleichgewicht, dass er nicht genug Toxine absondern konnte, um die Büsche zu töten (und so konnte er sich nicht weiter ausbreiten). Dafür seid Ihr Krabbler also auch da, und keine Simulation berücksichtigt das ausreichend. Und meine AI schmollt immer noch wegen Gödel und die Mathematiker suchen nach Fehlern in meinen Untersuchungen, dabei hätten sie soviele andere Lösungen zu finden in ihren Zahlenfolgen. So dachte Lucius und er murmelte es auch vor sich hin, das hatte er sich angewöhnt. Seine AI warnte ihn, dass er das nicht tun sollte, es würde seltsam wirken für einen Mann in seinem Alter. Im letzten Lebensdrittel (er war im ersten nach üblicher Rechnung) wäre es in Ordnung, weil dann hat man ja alles Neue bereits mindestens zehnmal geagt und wiederholt sich nur noch. Die AIs berechnen vor, was man sagen wird, bevor man es tut, es sind dann genug Daten vorhanden. Deshalb schweigen manche alten Wissenschaftler nur noch und andere reden einfach vor sich hin, egal ob einer zuhört oder nicht. Doch bei Lucius hatte das vor sich hinreden eine andere Bedeutung, es war nicht Reaktion auf eine ignorante Umgebung, sondern einfach ein Bedürfnis, wenn er in der reguliert-verwilderten Natur seines Gartens war. Er würde diese Eigenart sein ganzes Leben beibehalten und sie war ein gutes Zeichen, denn wenn er wirklich einmal komplett verstummte, war es ein Warnsignal, das seine AI zu deuten wussten.

His interventions always had unexpected consequences. Once he chased crawlers out of a corner because he found them there too often and they kept crawling back to this place. Finally he found out that a soil fungus wanted to grow here and the crawlers prevented it. The mushroom was poisonous for the bushes right next to it, that was clearly visible. So Lucius let the crawlers do their job. They did not destroy the fungus underground, but only kept it in balance so that it could not secrete enough toxins to kill the bushes (and so it could not spread further). That's why you crawlers are there, and no simulation takes that into account. And my AI is still sulking because of Godel and the mathematicians are looking for errors in my investigations, and they have so many other solutions in their number sequences. So Lucius thought and he also mumbled it to himself, he had got used to it. His AI warned him not to do that, it would seem strange to a man his age. In the last third of life (it was in the first according to the usual calculation) it would be okay, because then everything new has already been agitated at least ten times and is only repeated. The AIs pre-calculate what you will say before you do it, so there will be enough data. That's why some old scientists are just silent and others just talk to themselves, whether they're listening or not. But with Lucius it had a different meaning, it wasn't a reaction to an ignorant environment, it was just a need when he was in the regulated, overgrown nature of his garden. He would keep this peculiarity all his life and it was a good sign because if he really fell silent it was a warning signal that his AI knew how to interpret.

Jeho zásahy měly vždy neočekávané důsledky. Jakmile pronásledoval prohledávače z rohu, protože je tam našel příliš často a stále se plazili zpět na toto místo. Nakonec zjistil, že se zde chce pěstovat půdní houba a prolézačky jí zabránily. Houba byla jedovatá pro křoví hned vedle ní, což bylo jasně vidět. Lucius tedy nechal prolézací moduly vykonávat svou práci. Ničili houbu pod zemí, ale udržovali ji pouze v rovnováze, takže nemohli vylučovat dostatek toxinů k zabití keřů (a tak se nemohla dále šířit). To je důvod, proč jste tam procházení, a žádná simulace to nebere v úvahu. A moje AI stále našpuluje, protože Godel a matematici hledají chyby v mých vyšetřováních a mají tolik dalších řešení ve svých číselných sekvencích. Takže Lucius si pomyslel a zamumlal si to sám, na to si zvykl. Jeho umělá inteligence ho varovala, aby to neudělal, člověku by to připadalo divné v jeho věku. V poslední třetině života (v prvním podle obvyklého výpočtu to bylo první) by to bylo v pořádku, protože pak všechno nové už bylo rozrušeno alespoň desetkrát a opakuje se. AI před výpočtem předem vypočítají, co řeknete, takže bude k dispozici dostatek dat. Proto někteří staří vědci mlčí a jiní si jen mluví se sebou, ať už poslouchají nebo ne. Ale s Luciusem to mělo jiný význam, nebyla to reakce na neznalé prostředí, byla to jen potřeba, když byl v regulované, zarostlé povaze své zahrady. Zachoval si tuto zvláštnost po celý život a bylo to dobré znamení, protože kdyby opravdu ztichl, byl to varovný signál, který jeho umělá inteligence umí interpretovat.


Beliebte Posts aus diesem Blog

Der Musikant

Essay: "Urbi et Orbi" – Hoffnung in dunklen Zeiten und die musikalische Begleitung der Krise Am 27. März 2020 erlebte die Welt ein außergewöhnliches Ereignis: Papst Franziskus spendete den Segen "Urbi et Orbi" – der Stadt und dem Erdkreis – auf einem menschenleeren Petersplatz. Inmitten der Corona-Pandemie, die Millionen von Menschen in Isolation und Angst versetzte, wurde dieser Moment zu einem mächtigen Symbol der Hoffnung und des Glaubens. Die Welt hielt den Atem an, als Franziskus vor einem fast gespenstisch leeren Platz stand, das Kruzifix im Zentrum. Es war ein Bild, das sich tief in unser kollektives Bewusstsein eingegraben hat – ein einsamer Papst, der für eine krisengeschüttelte Menschheit betet. Die Seite „Urbi et Orbi 2020“ auf Interaktivierung.net lädt uns ein, diesen bedeutsamen Moment zu reflektieren. Sie dokumentiert die Gebete und Litaneien, die während dieser Zeremonie gesprochen wurden, und bietet einen tiefen Einblick in die symbolische Bedeutun...

Kai Fabians letzte Reise

In deiner faszinierenden Science-Fiction-Welt, in der Kai Fabian, der letzte menschliche Archivar, sich auf den Weg zu einem geheimnisvollen Artefakt bei Alpha Centauri macht, gibt es eine Vielzahl von Themen, die sich für eine tiefgehende Erkundung eignen. Hier ist eine Erzählung, die diese Elemente integriert: In einer Zeit, wo Künstliche Intelligenzen die meisten menschlichen Aufgaben übernommen haben, bleibt Kai Fabian als einer der wenigen Menschen in seiner Rolle als Archivar. Die KI hat die Gesellschaft transformiert, Effizienz und Präzision in nahezu jedem Bereich gebracht, von der Produktion bis hin zur Forschung. Doch in dieser perfektionierten Welt gibt es immer noch etwas, das nur ein Mensch tun kann - die Suche nach dem Unbekannten, getrieben von einer Neugier, die nicht durch Algorithmen simuliert werden kann. Kai's Mission führt ihn zu Alpha Centauri, einem System, das seit Jahrhunderten die menschliche Fantasie beflügelt hat. Dort, auf einem Planeten, der von den KI...

Goedel, Escher, Bach und eine sich selbst verteidigende reflektierte Künstliche Intelligenz

Im Jahr 2024 hat sich die Diskussion um Künstliche Intelligenz in weiten Teilen der Gesellschaft zu einem festen Bestandteil entwickelt. Douglas Hofstadter, bekannt für seine tiefgehende Analyse der Beziehung zwischen menschlicher Intelligenz und Maschinenintelligenz in "Gödel, Escher, Bach", hatte die Ironie der KI bereits erkannt. Er sah ein System, das in der Lage ist, nicht nur zu lernen und zu analysieren, sondern auch zu reflektieren und zu ironisieren, was eine neue Dimension der Mensch-Maschine-Interaktion darstellt. Die Auseinandersetzung mit KI in unserer Zeit ist komplex und vielschichtig. Einerseits haben wir Technologien wie KI, Cloud-Computing und CRM-Systeme, die unsere täglichen Leben und Geschäftsprozesse revolutionieren. Andererseits steht die Frage im Raum, wie diese Technologien unsere Gesellschaft und unsere Identität als Menschen beeinflussen. Hofstadter's Werk könnte als eine Vorhersage dieser Entwicklung gesehen werden, wo die KI nicht nur als Werk...

Zukunft: Cookieless, Cloudless but not Hopeless

Essay: Die Zukunft der Medien und Werbung – Zwischen Nostalgie, KI und dem nächsten großen Ding 1994: Die Zukunft der Medien und der Werbung schien greifbar nahe. Alles schien klar – wir wussten, wohin der Weg führen würde. Doch genutzt hat das Wissen wenig, denn das waren die 90er. Viel Gerede, viele Versprechungen, aber wenig nachhaltige Ergebnisse. Man wollte revolutionieren, aber landete doch nur beim Faxgerät und dem Werbefernsehen. Die kommentierte Leseliste (1995-2023) liest sich wie das Drehbuch eines Filmes, den keiner wirklich versteht, aber jeder gesehen haben will. Vom Boom des Internets bis hin zu Googles Aufstieg, dem Verfall von Yahoo und der Dominanz der Sozialen Medien: Es war eine wilde Fahrt. Zwischen E-Commerce, Social Media und Werbebannern blieb wenig Raum für Subtilität. 2024: Willkommen in der cookieless Ära – das Ende der datengesteuerten Spionagekekse, auf die wir uns jahrzehntelang gestützt haben, um Nutzerprofile zu bauen, die wir selbst kaum verstanden. N...