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Es war kein geschriebenes Gesetz, aber es hatte sich wohl so etabliert, dass oben studiert wurde, wenn man privat im Komplex unterwegs war, dann zu zweit oder höchstens zu dritt und unten wurde gefeiert, geliebt und manchmal dabei auch gestorben. In einer der unteren Kammern konnte man sogar Bücher lesen. Sie waren wirklich vorhanden, keine Hologramme oder Pads. Die Blätter waren mit elektronischer Tinte beschrieben und die Bücher waren so gestaltet, dass sie durch die Nutzung zunehmend Gebrauchsspuren zeigten. Man konnte sie auch mitnehmen, rum liegen lassen, verlieren. Etwas in der oberen Welt Unmögliches. An seinem 17. Jahrestag der Ernennung zum Studenten fand Lucius ein Buch über die Prinzen des Universums. Die Geschichte gefiel ihm gut, auch wenn sie sehr fantasievoll war, eine nette Umschreibung dafür, dass sie etwas zu viel Unmögliches enthielt. Aber die Geschichte berührte ihn so sehr, als ob sie speziell für ihn geschrieben worden wäre. Er fragte sich auch, ob die Lektüre geplant war, aber von wem? Er hatte sich an dem Tag spontan entschieden, nicht mehr weiter zu simulieren, sondern etwas Spaß zu haben und hatte auch den Raum zufällig gewählt und auch das Buch, das er ergriff. Warum kam genau an diesem Tag, an dem jeder Student etwas melancholisch zu sein hat, ein Buch in seine Finger, in der es um nichts anderes ging als das Menschsein in einer unmenschlichen Welt und das Aufwachen aus einer Illusion in die wirkliche Welt der Sterblichen ? Im Buch war ein Zettel aus Papier, vierfach gefaltet eingelegt, auf dem stand eine kurze Geschichte, die nichts mit dem Buch selbst zu tun hatte. Der Zettel war aus echtem Papier und wirklich einmal von Hand beschrieben worden.

It was not a written law, but it had become so well established that when you were traveling privately in the complex, you studied at the top, then with two or at most three, and below you celebrated, loved and sometimes died. You could even read books in one of the lower chambers. They were really there, no holograms or pads. The sheets were written in electronic ink and the books were designed in such a way that they showed increasing signs of use. You could take it with you, leave it lying around, lose it. Something impossible in the upper world. On his 17th anniversary of being a student, Lucius found a book about the princes of the universe. He liked the story, even if it was very imaginative, a nice description that it contained something too much impossible. But the story touched him so much as if it had been written especially for him. He also wondered if the reading was planned, but by whom? That day he spontaneously decided not to continue simulating, but to have some fun, and he also chose the room at random and also the book he picked up. Why exactly on that day, when every student has to be a little melancholy, did a book come into his hands that was all about being human in an inhuman world and waking up from an illusion into the real world of mortals? In the book there was a piece of paper, folded four times, on it was a short story that had nothing to do with the book itself. The note was made of real paper and was actually written by hand.

Nebyl to písemný zákon, ale stalo se tak dobře známým, že když jste cestovali soukromě v komplexu, studovali jste nahoře, pak se dvěma nebo nejvýše třemi, a pod vámi jste oslavovali, milovali a někdy zemřeli. Dokonce jste mohli číst knihy v jedné z nižších komor. Opravdu tam byli, žádné hologramy nebo vycpávky. Listy byly psány elektronickým inkoustem a knihy byly navrženy tak, aby vykazovaly rostoucí známky používání. Můžeš to vzít s sebou, nechat to ležet, ztratit. Na horním světě je něco nemožného. Ke svému 17. výročí, kdy byl studentem, našel Lucius knihu o princích vesmíru. Líbil se mu příběh, i když to bylo velmi nápadité, pěkný popis, že obsahoval něco příliš nemožného. Ale příběh se ho dotkl natolik, jako by byl napsán speciálně pro něj. Také přemýšlel, jestli je čtení plánováno, ale kým? Ten den se spontánně rozhodl nepokračovat v simulaci, ale pobavit se, a také si náhodně vybral místnost a také knihu, kterou vyzvedl. Proč právě v ten den, kdy musí být každý student trochu melancholický, přišla do jeho rukou kniha, která byla celá o tom, že je člověk v nelidském světě a probouzí se z iluze do skutečného světa smrtelníků? V knize byl kus papíru, složený čtyřikrát, byl to povídka, která neměla nic společného s knihou samotnou. Poznámka byla vyrobena ze skutečného papíru a byla napsána ručně.


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